Katholischer Weihbischof von Osnabrück zu Besuch im Museum
Katholischer Weihbischof von Osnabrück nutzt das Themenjahr 321-2021 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland zu einem Besuch des August-Gottschalk-Hauses in Esens
Am 28. Mai war Weihbischof Johannes Wübbe aus Osnabrück nach Esens gereist, um den Firmlingen der katholischen St. Willehad-Gemeinde Esens in der evangelischen St- Magnus-Kirche das Sakrament der Firmung zu spenden. Während seiner Visitationsreise durch das Dekanat Ostfriesland besuchte er auch das August-Gottschalk-Haus in Esens – ein Zeichen gelebter Ökumene im Rahmen des Themenjahres 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland.
Zu Beginn begrüßte Jens Ritter, der Vorsitzende des Ökumenischen Arbeitskreises Juden und Christen, des Trägervereins des Hauses, die anwesenden Besucher, zu denen neben dem Weihbischof auch der örtliche Pastor Marco Risse, einige Vorstandsmitglieder und die Leiterin des Museums, Anke Kuczinski, zählten. Anfangs wurden die Reste der ehemaligen Synagoge von 1828 besichtigt, die die Stadt Esens im letzten Jahr erworben hatte und die, im Ensemble mit dem benachbarten August-Gottschalk-Haus, in den nächsten Jahren zu einer kulturellen Begegnungsstätte umgebaut werden soll. Die Synagoge brannte in der Reichspogromnacht im November 1938 aus. Das Gebäude wurde zuletzt als Doppelgarage genutzt.
Anschließend führte Vorstandsmitglied Rainer Hinrichs durch die Museumsräume des August-Gottschalk-Hauses. Neben der Schulgeschichte und allgemeinen Geschichte der jüdischen Besiedlung in Ostfriesland wies er auf Besonderheiten rund um die Mikwe, des Ritualbades der jüdischen Erwachsenen, die Zeit der Verfolgung seit 1933, das Alltagsleben und die wichtigsten Festtage im jüdischen Jahreskalender hin.
Abgeschlossen wurde der Besuch mit einem Gedankenaustausch, in dem Weihbischof Wübbe ausdrücklich die Arbeit des Vereins würdigte und Unterstützung bei der Einwerbung von Fördergeldern zum Umbau der Synagoge anbot.
Mit dem Besuch des Weihbischofs eröffnete das Museum die Saison 2021. Das August-Gottschalk-Haus kann unter Einhaltung der geltenden Hygieneregeln dienstags, donnerstags und sonntags von 15 bis 18 Uhr besichtigt werden.
Das Tragen von Mund-Nasen-Schutz ist weiterhin für alle Besucherinnen und Besucher verpflichtend, wie auch das Einchecken über eine App oder über einen Datenerhebungsbogen.
Bitte halten Sie Abstand.
Die Änderungen der Corona-Auflagen für den Besuch in Museen werden hier regelmäßig aktualisiert.